Grand Prix 2

F1-Simulation in Perfektion?

Grand Prix 2 - Ist das mehr als ein bisschen im Kreis fahren? - Wir müssen reden

In dieser Folge wird es rasant, wenn Fjalk und Bacon LOrange sich Grand Prix 2, dem Meisterwerk von Geoff Crammond widmen und dabei die folgenden Fragen klären?

  • Wer hatte einen Rechner, der damals schon SVGA darstellen konnte?
  • Ein Sportspiel, das die Saison von vor 2 Jahren liefert. Hat das funktioniert?
  • Welcher Archäologe tauchte damals in die Simulation ab und wer von uns ist es arcadiger angegangen?
  • Ein Rennspiel mit der Maus steuern? Wer macht denn sowas?
  • Kann man bei einem fast 30 Jahre alten Rennspiel noch etwas erkennen?
  • Welche Mod bringt das Spiel auf moderne Systeme und fügt noch weitere Komfortfunktionen mit sich?

In dieser Episode widmen wir uns dem Klassiker Grand Prix 2, einem Meisterwerk von Jeff Crammond, das 1996 veröffentlicht wurde. Wir diskutieren die vielen Facetten dieses ikonischen Rennspiels, angefangen bei der Frage, wer damals einen Computer hatte, der die anspruchsvolle Grafik von Super-VGA darstellen konnte, bis hin zu den verschiedenen Simulationseinstellungen und Modifikationen, um das Spiel auf moderne Systeme zu bringen.

Grand Prix 2 bietet eine aufregende Möglichkeit, in die Welt der Formel 1 einzutauchen, indem es die düstere, aber packende Saison von 1994 simuliert, die durch tragische Unfälle geprägt war. Trotz der dunklen Hintergründe verspricht das Spiel ein adrenalingeladenes Rennerlebnis, und wir erkunden, wie die Fahrzeug- und Streckendynamik das Spielerlebnis mehr als nur „im Kreis fahren“ macht. Das Spiel begeistert durch realistische Physik- und Schadensmodelle, wobei selbst kleinere Kollisionen die Fahrzeuge visuell deformieren können. Wir erörtern die Unterschiede zu den vorherigen Teilen und beleuchten, warum dieses Spiel so viel Freude bereitet, selbst Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung.

Wir gehen auch auf die Anpassungsfähigkeit des Spiels ein – von der Möglichkeit, die Fahrhilfen einzustellen und das Fahrzeug-Setup detailliert anzupassen, bis hin zu den unterschiedlichen Spielmodi, die von schnellen Rennen bis zu kompletten Saisons reichen. Darüber hinaus erkunden wir Mods, die für Grand Prix 2 entwickelt wurden und die das Spielerlebnis mit neuen Strecken und aktualisierten Fahrerinformationen erweitern. Hierbei wird deutlich, wie aktiv die Modding-Community nach wie vor ist, die dem Spiel auch heute noch neues Leben einhaucht.

In unserem persönlichen Rückblick überlegen wir, wie wir damals und heute das Spiel gehandhabt haben – von der Steuerung mit Tastatur bis hin zu den damaligen Herausforderungen, die das Spiel stellte. Unsere Kindheitserinnerungen werden lebendig und verdeutlichen die Faszination, die Grand Prix 2 auf viele von uns ausgeübt hat. 

Spielname
Grand Prix 2, GP2
Jahr
1996
Firmen
MicroProse
Personen
Geoffrey J. Crammond, Pete Cooke, Norman Surplus, David Surplus, Stephen Hand, John Broomhall, Andrew Parton
Plattformen
PC
Der Startbildschirm von Grand Prix 2

Wertungskasten

Power Play Ausgabe: 04/96 Wertung: 87%
PC Player Ausgabe: 04/96 Wertung: 5/5
Mit Grand Prix 2 ging Geoff Crammond's Grand Prix Serie in die nächste Runde und verblüffte mit seiner hyperrealistischen Super VGA-Grafik. Jedenfalls kam sie uns damals hyperrealistisch vor. Aus heutiger Sicht kann man sich das auch nicht mehr erklären.
Im Vergleich zu anderen F1-Spielen wurde nicht nur die Streckenführung adäquat wiedergegeben, sondern auch die Höhenunterschiede sowie markante Gebäude und Landmarken. Das konnte die damaligen Grafikkarten schon überfordern, weshalb man in den umfangreichen Optionen dafür sorgen sollte, dass Objekte mit oder ohne Texturierung dargestellt wurden und in den Rückspiegeln nur das, was einem wichtig war, angezeigt wurde.
Doch neben der Grafikpracht hatte diese Simulation noch viel mehr zu bieten. Das fing bei fast allen Original-Lizenzen an (Strecken, Fahrer, Teams, aber ohne Tabakmarken) und hörte bei einem Berg von Einstellungsmöglichkeiten für die Fahrzeuge und Schadensmodellen noch lange nicht auf.
So bekamen wir vor fast 30 Jahren eine der umfangreichsten und bis zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich beste Rennsport-Simulation, die man sich wünschen konnte.
Ich schaff es ganz einfach noch eben fix zu überholen - waren häufiger meine letzten Worte.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange

Grand Prix 2 - Pole Position oder ein Motorschaden?

An sich kann man zu dem Spiel nicht viel schlechtes sagen, da es zu seinem Erscheinungszeitpunkt mit Abstand die beste Simulation der Formel 1 darstellte. Auch wenn einige kleine Details heutiger Spiele noch fehlten, so merkte man dem Spiel dei Liebe und die Arbeit der Entwickler gannz klar an. Natürlich wollen wir die wichtigsten Aspekte dennoch einmal gegenüberstellen.
Fast unerreichter Realismus
Grand Prix 2 bietet eine sehr detaillierte Simulation von Fahrzeugphysik, Reifenverschleiß und Setup-Möglichkeiten wie Federung, Flügel, Bremsbalance und vielen weiteren Einstellungen. Wer das Feintuning beherschte, der konnte die Konkurrenz damit abhängen.
1994 Lizenz und Werbung
Das Spiel umfasst die Rennstrecken, die Teams und die Fahrer (bis auf die gestorbenen und eine weitere Ausnahme). Auch die Werbung an den Strecken und auf den Fahrzeugen ist Original, solange wir verkraften können, dass wir keine Zigarettenwerbung sehen.
Überragende Grafik
Mit Texture Mapping, Himmelstexturen, realistischen Lichtverhältnissen und das alles in SVGA konnte das Spiel punkten. Die Strecken sind eindeutig auch aus heutiger Sicht noch zu erknnen, forderten damals aber eine wirklich schnelle Maschine um flüssig in 26 FPS genossen zu werden.
Variabler Schwierigkeitsgrad
Das Spiel ermöglicht, dank mehreren Schwierigkeitsgraden und zuschaltbaren Fahrhilfen, dass der Spieler es sich an seine Bedürfnisse anpasst und so neben den Profis auch Einsteiger eine gute Erfahrung haben.
Simulation von Defekten
Das Spiel konnte optional auch den Ausfall von wichtigen Bestandteilen des Fahrzeugs simulieren. Natürlich war ein Rennen mit einem defekten Motor vorbei und das ist ärgerlich in der letzten Runde, aber auch das sorgte für Realismus, wenn man dies wünschte, konnte es doch genauso auch den Gegner treffen.
Replay und Kameras
Das Spiel speicherte in den Replays nicht die aktuelle Ansicht, sondern die Position der Fahrzeuge auf dem Kurs. So war es möglich, dies später aus ganz anderen der verfüggbaren Kameraperspektiven zu schauen. Diese konnte auch während des Spiels genutzt werden, da waren einige aber nicht hilfreich um damit zu fahren.
Modding und Communiy
Mods wie das erwähnte X86GP2 zeigen, dass Grand Prix 2 auch heute noch lebt. Die Modding-Community ist natürlich nicht mehr so lebendig wie damals, aber es gibt immer noch eine Vielzahl an Fahrzeugen, Strecken und anderen Erweiterungen zum Herunterladen.
Handbuch
Das Handbuch half auch Neulingen durch die Vielzahl an Informationen tiefer in den Rennsport einzusteigen und ansatzuweise zu verstehen, was eine der vielfältigen Tuningoptionen bewirken soll.
Keine Wettereffekte
Diese waren für das Spiel geplant, wurden aber von den Entwicklern in der letzten Phase der Entwicklung entfernt, da sie mit den Effekten nicht zufrieden waren.
Keine vollständige Zerstörung
Bei den Fahrzeugen können wir sehen, wie Flügel abfallen oder sogar ganze Reifen. Aber ein umkippen oder überschlagen ist nicht möglich.
Hotseat Multiplayer
Aus heutiger Sicht etwas merkwürdig, aber an sich konnten alle Fahrer durch Menschen gespielt werden. Das Spiel wechselte dann während der Runde die Fahrer mit einer fairen Übergangszeit, damit sich de rneue Fahrer bequem machen konnte. Die anderen Spielercharakter wurden in der Zwischenzeit mehr oder weniger gut durch die CPU gefahren.
So hyperrealistische Grafik! Die brennt dir die Augen aus!
Portrait von Fjalk
Fjalk

Grand Prix 2 - 1996 - PC - 3 Quick-Races und einmal Hot Seat

Bacon zeigt wie man nicht in Monaco, Belgien und dann im Hotseat in Deutschland das Rennen angehen sollte.
Grand Prix 2 erschien 1996 und gilt noch bis heute als Meisterwerk von Geoff Crammond und Microprose.

Grand Prix 2 direkt unter Windows spielen mit x86GP2

Auf aktuellen Systemen braucht man normalerweise Tools wie die DosBox um Grand Prix 2 noch heute genießen zu können. Seit Anfang 2025 gibt es eine Mod, welche es ermöglicht, ohne DosBox das Spiel zu genießen. Nebenbei bringt es dabei etliche Verbesserungen in das Spiel wie die Unterstützung von Widescreen-Monitoren, drehende Räder und ein sich bewegendes Lenkrad. Die Mod wird immer noch fleißig weiterentwickelt und bietet im Spiel seine eigenen Einstellungen, da auch an der FPS-Wiedergabe und vielen weiteren Einstellungen gedreht wurde. Es gibt also zusätzlich zu den unzähligen Einstellungsmöglichkeiten noch eine ganze Reihe an Optionen nur für die Mod.
Einen Haken hat das ganze aber. Die Mod funktioniert aktuell nur mit Grand Prix 2 in der englischen Versionen und auch hier noch mit einer speziellen Versionen. Wer also die deutsche Grand Prix 2-Version besitzt (oder eine zu neue), der schaut hier leider aktuell noch in die Röhre. Ob sich dies noch ändert, lässt der Mod-Author offen. Dennoch ist es eine wahre Freude das Spiel direkt zu starten und neben unzähligen weiteren Anpassungen drehende Räder und ein sich bewegendes Lenkrad zu haben. Wer braucht da noch neuere Formel 1-Spiele?

Grand Prix 2 mit -x86gp2 Modifikation - 1996 - PC - 3 Quick-Races und einmal Hot Seat

Bacon zeigt wie man nicht in Monaco, Belgien und dann im Hotseat in Italien das Rennen angehen sollte.
Grand Prix 2 erschien 1996 und gilt noch bis heute als Meisterwerk von Geoff Crammond und Microprose. Zusätzlich wird das Spiel mit der noch recht neuen X86GP2Mod ausgeführt, welche das Spiel unter anderem unter aktuellen Windows System lauffähig macht, sowie drehende Räder und ein sich bewegendes Lenkrad bietet.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Grand Prix 2

Eine wirklich gute Simulation, ich bin bei Rennspielen aber eher arcadig unterwegs, hatte dennoch einige Zeit Spaß.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange: 8.5/10
Wo ich früher der Simulationspro war, muss ich heute leider auf Arcade setzen, was viel von der Spannung nimmt. Da fehlt mir einfach die Übung.
Trotzdem ist Grand Prix 2 eines meiner liebsten Sport- und Rennspiele aus dieser Zeit. Die Grafik ist zwar lange nicht mehr so gut, wie in meiner Erinnerung, aber Mitte der Neunziger war die Zeit, in der ich komplett im Formel1-Fieber war und Geoff Crammond lieferte das perfekte Spiel dazu.
Portrait von Fjalk
Fjalk: 8.5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 8.50/10 Punkten