Lost Vikings

Von springenden Lieblingswikingern

Lost Vikings - Von springenden Lieblingswikingern - Wir müssen reden

Fjalk und Bacon L’Orange reden über die Lost Vikings von Silicon & Synapse und begleiten sie auf ihrer Reise zurück und klären dabei die folgenden Fragen

  • Ist es eher ein Puzzlespiel oder ein Jump’n Run?
  • Welcher Wikinger ist unser Lieblingswikinger?
  • Wie halten Baelog und Olaf ihre Frauen auseinander?
  • Hält das Spiel seine Qualität über alle Level und Welten?
  • Wie viele Cameoauftritte haben hier Nintendo- und Segacharaktere und ist das beabsichtigt?
  • Muss man Silicon & Synapse überhaupt kennen? Und wenn ja, unter welchem Namen ist die Firma heute bekannt?

In dieser Episode diskutieren wir das kultige Spiel "Lost Vikings" von Silicon & Synapse. Wir tauchen tief in die Mechaniken und den Charme dieses Puzzle-Plattformers ein und klären zentrale Fragen, die sich während des Spielerlebnisses ergeben. Ist das Spiel mehr Jump’n’Run oder Puzzle? Welche Wikinger-Charaktere sind uns ans Herz gewachsen und was macht sie einzigartig? Dabei beleuchten wir auch die skurrilen Herausforderungen, die Spieler überwinden müssen, um in der Welt der Wikinger voranzukommen.

Das Spiel stammt aus dem Jahr 1993 und war ein Pionier seiner Zeit. Mit dem Wechsel zwischen den drei Charakteren Erik, Olaf und Baelog, die alle unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, wird der Spieler vor immer neue Rätsel gestellt. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, die Fähigkeiten der Wikinger strategisch einzusetzen, um erfolgreich durch die verschiedenen Level zu navigieren. Insbesondere das Zusammenspiel der Charaktere bringt eine interessante Dynamik ins Spiel, die wir ausführlich untersuchen.

Ein weiterer Aspekt unserer Diskussion ist die Qualität der Spielmechaniken über die verschiedenen Level und Welten. Hält das Spiel diesen Standard bei all den Herausforderungen, die es bietet? 
Besonders bemerkenswert ist die humorvolle Aufmachung des Spiels, die auch in kurzen Szenen und den Interaktionen der Charaktere zur Geltung kommt.

Spielname
Lost Vikings
Jahr
1993
Firmen
Accolade, Blizzard, Interplay, Silicon & Synapse
Personen
Allister Brimble, Brian Fargo, Allen Adham, Alan Pavlish, Sam Didier
Plattformen
PC

Wertungskasten

Amiga Joker Ausgabe: 07/93 Wertung: 85%
ASM Ausgabe: 09/93 Wertung: 11/12
Play Time Ausgabe: 08/93 Wertung: 84%
PC Player Ausgabe: 08/93 Wertung: 77%
Mit Lost Vikings schickte uns Silicon & Synapse - heute als Blizzard bekannt – 1993 auf eine spannende Reise zurück nach Hause.
Unsere drei Wikinger (Erik, Baleog und Olaf) werden von einem bösen Alien-Oberschurken als neueste Ausstellungsstücke für seinen Zoo entführt und müssen sich ihren Weg in ihr kleines Dorf errätseln.
Jeder von ihnen hat spezielle Fähigkeiten, die in jedem Level benötigt werden, damit die Gruppe den Ausgang zum nächsten Gebiet erreichen kann. Wir wechseln frei durch die Charaktere und sammeln Extras, die uns dabei helfen, es mit allen drei unserer Wikinger durch die Level zu schaffen. Denn nur vollzählig können wir den nächsten Spielabschnitt freischalten.
Und so springen, kämpfen und rätseln wir uns durch die verschiedenen Welten, bis wir am Ende vor dem Wikinger entführenden Tomator stehen, der dank der vereinten Fähigkeiten unserer Helden besiegt werden kann.
Mit diesem Koop-Rätsel-Plattformer, der sich aber auch alleine gut spielen lässt, schufen Silicon & Synapse einen wegweisenden Klassiker, ohne den es spätere, ebenso legendäre Spiele wie z.B. Die Trine-Reihe, vielleicht nie gegeben hätte.
Ich glaube, ich habe das Spiel damals nie komplett durchgespielt - Nur die ersten 20 Level hatte ich noch in sehr guter Erinnerung.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange

Kann ein Hybrid aus Jump'n Run und Puzzlespiel gut sein?

Die Lost Vikings stellten zum Erscheinen etwas besonderes dar. Ein Puzzlespiel, was aber eher wie ein Jump & Run aussah. Inspiriert wurden die Entwickler von Blizzard von einem anderen Denkspiel, genaugenommen von Lemmings. Im Zuge der Entwicklung wurde die Anzahl der Charaktere verringert und die Fähigkeiten wurden nach und nach immer genauer ausgearbeitet, bis die Entwickler bei den drei Wikingern angelangt waren, die dann auch wesentlich größer dargestellt wurden, wie ein einzelner Lemming. Wie gut Silicon & Synapse den Spagat hinbekommen hat, wollen wir auflisten.
Außergewöhnliches Charakterkonzept
Alle drei Wikinger haben ihre eigenen Fähigkeiten und zeigen auch in den kurzen Dialogen ihren eigenen Charakter. Nur wenn wir es schaffen alle drei immer lebend ins Ziel zu bringen, dann können wir den Level abschließen. Erik, Olaf und Baelog wachsen dem Spieler dabei im Laufe der Reise immer mehr ans Herz.
Geschicktes Leveldesign
In den ersten Leveln lernen wir nach und nach die Fähigkeiten der Wikinger kennen (nachdem wir sie schon teilweise im Intro beobachten durften) und müssen diese nach kurzer Zeit auch in Kombination einsetzen. Dadurch benutzen wir alle Charakter gleichmäßig. Es gibt im Spiel auch immer mal wieder Gegenstände, welche die Mechaniken dann kurzfristig verändern, dann häufig aber für alle Charaktere gelten.
Humor und stimmungsvolle Atmosphäre
Die Dialoge zwischen den Wikingern, besonders die Dialoge, wenn wir in einem Level schon sehr häufig gestorben sind, sind einfach nur super gemacht. Die kleinen Idle-Animationen oder wenn wir mit einem Gravitationspfeil hochgezogen werden, das alles zeigt von viel Liebe zum Design und sorgt durchgehend für eine wundervolle tolle Atmosphäre.
Die unterschiedlichen Umgebungen
Wir sind glücklicherweise nicht nur in einer Umgebung unterwegs. Im Laufe unsere Reise besuchen wir ein Raumschiff, die Steinzeit, Ägypten, Fabriken und weitere Welten. Diese haben eigene Musik und Gegner sowie immer leicht angepasste Rätsel.
Stetig ansteigender Schwierigkeitsgrad
Das Spiel bietet, anders als viele Spiele der Zeit, einen kontinuierlich ansteigenden Schwierigkeitsgrad. Wer aber regelmäßig das Spiel immer etwas spielt, der wird nach einiger Zeit auch Tomator gegenüber stehen und diesen dann hoffentlich besiegen.
Bosskampf - Eindrucksvoll umgesetzt
Der Bosskampf gegen Tomator ist perfekt an die Charaktere angepasst. Wir müssen mit diesen zuerst einzeln gegen Tomator antreten und diesen mit den Mitteln des einzelnen Charakters bekämpfen. Sehr schön umgesetzt, um die Charaktere gleichmäßig am Abschluss des Spiels zu beteiligen.
Musik und Sounds
Die Gegner haben eigene Sounds, die Welten haben eigene Musiktitel. Diese wirken besonders in der Amiga-Version etwas runder als auf den Konsolen. Nicht alle Sounds sind gelungen, aber insgesamt wird die Untermalung rund.
Der Blizzard-Stil
Natürlich ist das Spiel pixelig, dennoch erkennt man hier schon stark die Arbeit von Sam Didier, welcher für den Grafikstil verantwortlich war. Der Cartoon-artige Look zieht sich auch durch spätere Blizzardspiele und ist auch heute noch ein Markenzeichen der Firma.
Kein Speichern im Level
Das Spiel setzte damals auf ein Passwort-System (wie auch Rock’n Roll Racing) und bot kein Speichern im Level, noch nicht einmal ein Checkpoint wie in einigen Mario-Titeln war vorhanden. Starb einer der Charaktere, konnten wir mit den verbliebenen noch weiter spielen, den Level aber nicht abschließen.
Teilweise unfaire Stellen
Einige der Sprungpassagen erlauben keine Fehler, es gibt etliche Elemente, welche zu einem sofortigen Tod führen, wie Stacheln oder die Mumien in Ägypten. Dies führt in einigen Leveln zu unnötig vielen Neustarts.
Ich frag mich manchmal, wie Baelog und Olaf ihre Frauen auseinanderhalten. Das sind ja Zwillinge.
Portrait von Fjalk
Fjalk

Lost Vikings - 1993 - SNES - Intro und die ersten Welten

Bacon spielt in der Blizzard Arcade die ersten Level der Lost Vikings in der SNES-Variante. Eine der Komfortfunktionen (das Zurückspulen) wird auch gezeigt.

Lost Vikings in modern: Gibt es das?

Natürlich macht auch das Original noch viel Spaß, aber besonders im Multiplayer gibt es heutzutage bessere Spiele. Frozenbyte hat sich quasi die Formel des Spiels geschnappt und verfeinert und in die Neuzeit gebracht. Mit 3 Charakteren, einem Krieger, einem Magier und einer Diebin gibt es Physik-lastige, lustige und unterhaltsame Jump’n Run Spiele mit Puzzle-Elementen seit 2009. Trine hat es zu fünf Teilen gebracht, wobei nur der dritte nicht unbedingt die Zeit wert ist. Und die Spiele Archäologen haben zum ersten bereits einen Podcast herausgebracht.

Bild aus Trine von Frozenbyte

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Lost Vikings

Hab es damals bei einem Kumpel mehrfach auf dem SNES angefangen, schöne Grafik, ein anderes Konzept, da war vieles wirklich gut und auch heute noch überzeugt (vor allem mit der Rückspülfunktion der Blizzard Arcade).
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange: 8.5/10
Nette Spielidee, Fähigkeiten auf mehrere Charaktere zu verteilen und das trotzdem als Einzelspielerspiel herauszubringen. Bunt und mit lustigen Animationen, teilweise guter Musik und interessanten Spielmechaniken.
Portrait von Fjalk
Fjalk: 8/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 8.25/10 Punkten