Rock'n Roll Racing

Nimm das Super Cars

Rock 'n Roll Racing - Nimm das Super Cars - Wir müssen reden

In dieser Folge reden Fjalk und Bacon über Rock’n Roll Racing von Silicon & Synapse und klären dabei die folgenden Fragen:

  • Unter welchem anderen Namen ist Silicon & Synapse heute bekannt?
  • Was ist wichtiger: Mehr Waffen oder mehr Leistung - wie haben die Archäologen aufgerüstet?
  • Ist eine Story für ein Rennspiel entscheidend?
  • Mit welchen Mitteln sorgt das Spiel auch für Fortschritt, wenn wir nicht erster werden?
  • Was war besser: Musik, der Kommentator oder die Kombination aus beidem?

In dieser Episode widmen wir uns dem Klassiker "Rock n Roll Racing" von Silicon & Synapse, das 1993 für das Super Nintendo veröffentlicht wurde. Wir beleuchten die Entwicklungsgeschichte und den Wandel des Unternehmens, das heute als Blizzard Entertainment bekannt ist. Der Fokus liegt auf den Spielelementen, die die Erfahrung prägen, und der Frage, ob mehr Waffen oder höhere Leistung wichtiger sind. Wir diskutieren die strategischen Entscheidungen im Gameplay und die eindrucksvolle Musik, die das Rennerlebnis untermalt. Auch die Rolle des Kommentators Larry Huffman wird hervorgehoben. Die verschiedenen Spielmodi und der technische Aspekt des Spiels, einschließlich der Unterschiede zur Sega Genesis Version, werden analysiert. Abschließend reflektieren wir unsere persönlichen Erfahrungen und die anhaltende Relevanz von Blizzard Entertainment in der Spielelandschaft.

Spielname
Rock'n Roll Racing, Rock'n' Roll Racing
Jahr
1993
Firmen
Blizzard, Interplay, Silicon & Synapse
Personen
Alan Pavlish, Allen Adham, Brian Fargo, Sam Didier, Larry Huffmann, Geoff Follin
Plattformen
Sega Genesis, SNES, Windows
Der Startbildschirm des Spiels Rock'n Roll Racing

Wertungskasten

Mega Fun Ausgabe: 12/93 System: Super Nintendo Wertung: 86%
Play Time Ausgabe: 02/95 System: Sega Mega Drive Wertung: 85%
Mit Rock 'n Roll Racing hat es das erste reine Konsolenspiel in den Podcast der Spiele-Archäologen geschafft. Und das aus guten Gründen.
Der spaßige Arcade-Racer aus dem Jahr 1993 von Silicon & Synapse (heute dem einen oder anderen unter dem Namen Blizzard bekannt) begeisterte damals wie heute durch seinen Mix aus schnellen Rennen für zwischendurch – oder auch ganze Nachmittage – mit Gadgets wie Lasern, Spikes und Öllachen, die man seinen Gegnern vor die Reifen knallen konnte, einem erstklassigen Soundtrack von bekannten Bands und Songs, die einen zusammen mit den Kommentaren eines in Europa eher unbekannten Sportkommentatoren, nach vorne pushen.
Wenn ich weit genug vorne bin, ist es mir doch egal, ob die Gegner auf mich schießen.
Portrait von Fjalk
Fjalk
Auf minimalistischen, aber dennoch abwechslungsreichen Strecken fahren wir, nachdem wir uns für einen von sechs Charakteren mit verschiedenen Boni entschieden haben, gegen jeweils 3 Gegner auf verschiedenen Planeten um Punkte, aber vor allem auch Geld. Mit Letzterem kaufen wir Verbesserungen für unser Fahrzeug.
Denn je weiter wir im Spiel vorankommen – es gibt ein Ligasystem, das wir durch Siege bzw. Punkte freischalten - und je höher der Schwierigkeitsgrad ist, desto öfter wird uns selbst auch auf den Strecken zerlegen.
Darum ist es ratsam, seinen Boliden mit Upgrades wie einer besseren Panzerung, stärkeren Waffen oder leistungsstärkeren Motoren auszurüsten. Am Ende kann es eben nur einen Champion und damit den besten Fahrer des 30. Jahrhunderts geben
Besonders zu Rennbeginn lasse ich es langsamer angehen, da verpulvern die Gegner gerne ihre Munition.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange
Blizzard-typisch ist es einsteigerfreundlich - Schafft man eine Liga nicht, darf man sie nochmal probieren, es ist nicht gleich Game Over.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon L'Orange

Rock 'n Roll Racing - SNES - 1993 - Die ersten Rennen auf Rookie

Bacon spielt in der Super Nintendo Version die ersten Rennen des Rennspiels Rock 'n Roll Racing. Auf Rookie sind die Gegner natürlich kein Problem für den Spiele-Archäologen.

Was ist eigentlich die Blizzard Arcade Collection?

Die Blizzard Arcade Collection ist eigentlich ein falscher Name. Die Spiele sind nicht für Arcade-Automaten erschienen, sondern in der Regel für Konsolen und teilweise auch für Amiga oder den PC. Neben den Spielen bietet die Sammlung auch Interviews, Hintergrundvideos und weitere Dokumente. Zum Stöbern und zum Wiederanspielen der Spiele ist das gut geeignet. Teilweise sind die Spiele in der Original-Version vorhanden, teilweise gibt es Definitive Editionen oder bei Rock ‘n Roll Racing sogar einen 4-Spieler Modus.

Blackthorne
Viel Schießen und Hüpfen und Rätsel lösen sind in diesem düsteren aber dennoch fantastischen Weltraumabenteuer die Aufgaben. Der Plattformer bot unter schönen Charakteranimationen und einen stark ansteigenden Schwierigkeitsgrad.
RPM Racing
Der Vorgänger von Rock ‘n Roll Racing bot einen Editor und ein gutes Spielsystem. Mit der Zeit merkt man aber recht schnell die Fortschritte, welche Silicon & Synapse dann mit dem Nachfolger gemacht hat zu schätzen.
Rock ‘n Roll Racing
Die Definitive Edition bietet ein schön dezente, aber dennoch überarbeitete Grafik und das gleiche rockige und sehr gute Spielgefühl. Als Besonderheit gibt es sogar einen 4 Spieler Modus für die klassische Variante.
The Lost Vikings
Das Rätselabenteuer mit den bekannten Wikingern Erik, Baleog und Olaf war auf dem PC, Amiga und den Konsolen ein gutes Spiel. Nur durch die geschickte Kombination der Fähigkeiten der Wikinger kann der Spieler vorankommen.
The Lost Vikings 2
Der zweite Teil der Wikinger-Sage führt das Trio durch weitere Abenteuer. Erneut bedroht Tomator die Welt und wir müssen durch Kombination der Fähigkeiten der Wikinger die Level lösen.

Rock 'n Roll Racing - Blizzard Arcade - 2021 - Die ersten Rennen

Bacon spielt auch die überarbeitet Neuauflage aus der Blizzard Arcade Collection an und bestreitet hier die ersten Rennen auf dem Veteran-Schwierigkeitsgrad

Ist es einfach nur ein etwas anderes Super Cars?

Diese Frage mit einer klaren Antwort zu würdigen, fällt uns schwer. Zwar gibt es viele Ähnlichkeiten mit Super Cars, dennoch wurzelt das Spiel direkt auf seinem Vorgänger und wurde auch von anderen Spielen inspiriert. Anders als in Super Cars gibt es hier zwischen den Rennen keine negativen Effekte auf unser Punktekonto oder Geld, wie die Fahrprüfung.
Dennoch reiht sich Rock ‘n Roll Racing in eine Reihe von Rennspielen ein, wie sie vor dem Zeitalter der 3D-Rennspiele üblich war. Die leicht schräge Perspektive erlaubt es, die Autos auch schön von der Seite zu zeigen und gibt dem Spiel Tiefe. Wir wollen auf die Highlights, aber auch auf die Probleme des Spiels eingehen.
Legendärer Soundtrack
Die Idee für das Spiel bekannte Rocksongs zu wählen, macht sich bezahlt. Die Musik wirkt auf dem SNES saftig und puschend, da stört das Fehlen von jedwedem Gesang nicht, der würde uns eventuell auch nur ablenken.
Markanter Kommentator
Larry Huffmanns Kommentare wiederholen sich zwar sehr häufig, aber dennoch sind sie wie das Salz in der Suppe. Den Kommentar im Menü auszustellen, das würde uns nicht in den Sinn kommen. Besonders die Kombination der Kommentare mit der Musik macht einfach die Atmosphäre des Spiels aus.
Rasante Fahrzeug-Action
Ein gutes Rennspiel mit Waffen, Sprüngen, Strecken, welche sich kreuzen, Fahrzeugen mit unterschiedlichen Werten. Das liest sich nicht nur gut, das spielt sich auch so.
Gameplay - Easy to learn, hard to master
uch wenn die damaligen Tests teilweise Probleme mit der Steuerung ausmachten, so hatten die Archäologen diese nicht. Die Steuerung ist angenehm direkt, das Auto verhält sich berechenbar, es sei denn, wir fahren durch eine Ölpfütze, aber dort das vorab zu erahnen, wo wir in die Bande klatschen, das käme uns nicht in den Sinn. Sobald wir weiter fortgeschritten sind, kommen auch Hügel und Sprünge ins Spiel, sodass wir unser Fahrzeug vorsichtiger navigieren müssen, um nicht neben der Strecke landen.
Faires Upgrade-System
Sollten wir einmal nicht vorankommen, so müssen wir nicht verzagen. Schaffen wir es nicht innerhalb einer Saison die erforderlichen Punkte zu sammeln, so beginnen wir eine neue Saison. Da wir aber zwischendurch Geld sammeln, sollten wir uns mit der Zeit weitere Upgrades leisten können und so wieder besser im Wettbewerb abschneiden. Das war bemerkenswert zu einer Zeit, wo bei vielen Spielen, bei Nichtaufstieg einfach das Game Over gewunken hätte.
Charaktervielfalt
Zu Beginn wählen wir aus mehreren Charakteren. Diese haben alle Vorteile (wie zum Beispiel eine höhere Geschwindigkeit), aber auch Nachteile (beispielsweise eine langsamere Beschleunigung). So können wir, uns entweder überlegen eine unsere Stärken so noch zu unterstützen oder gegen eine unsere Schwächen anzugehen.
Die Charaktere haben auch eine Hintergrundgeschichte, aber diese ist für das Spiel nicht relevant.
Splitscreen-Action
Besonders zu zweit hat das Spiel damals ganz viel Spaß gemacht. Das Rennen nicht nur um den ersten Platz, sondern vor allem um vor dem zweiten Spieler zu bleiben, steigert die Motivation und die Anspannung bei den Rennen noch gewaltig.
Zeitlose Grafik
Die schön gepixelte Grafik ist kaum gealtert. Die SNES-Version sieht auch heute noch gut aus und lässt uns sofort zurückreisen in die 90er, wo wir damals gegen unsere Freunde angetreten sind.
Begrenzte Streckenvielfalt
Auch wenn die Welten sich grafisch unterscheiden, so finden sich viele Elemente von den Strecken häufig wieder. Das Spiel hätte eventuell auch noch ein paar extra Spezialelemente, wie einen Looping oder mehr unterschiedliche Sprungschanzen vertragen. Andererseits lässt sich so schon leicht am Streckenverlauf auf der Minimap erkennen, wie wir die Kurven angehen müssen.
Passwortsystem
Blizzard-typisch hat das Spiel ein Passwortsystem genutzt, um den Fortschritt zu speichern. So musste man damals also auch auf der Konsole den Fortschritt mit Stift und Papier festhalten, damit es beim nächsten Mal direkt dort weiterging.
Zu wenig Musikstücke
Jetzt kommt ein Klagen auf hohem Niveau, aber wenn wir ein Lied wie Paranoid zum 10. Mal an einem Nachmittag hören, dann nimmt der Spaß an diesem Lied doch leicht ab. Aber wirklich nur minimal, es ist und bleibt weiterhin schön dem rockigen Soundtrack zuzuhören.
Die Story
Brauchen Rennspiele unbedingt eine Story? Sie schadet dem Spiel nicht, uns war sie aber nie so wichtig, schon damals nicht.

Die frühen Jahre von Blizzard

Das Studio wurde 1991 als Silicon & Synapse gegründet, in Irvine, wo es auch heute noch sitzt. Michael Morhaime und Allen Adham gründeten das Studio. Brian Farge, der CEO und Gründer von Interplay beteiligte sich an der Firma, was auch erklärt, wie die enge Zusammenarbeit bei den ersten Spielen zustande kam.
Zuerst entwickelten die Kalifornier vor allem Konvertierungen, bevor es dann an die eigenen Spiele ging, von denen wir die ersten auflisten.

Die Spiele-Archäologen Wertung zu Rock 'n' Roll Racing

Auch heute noch ein guter Top-Down Racer, mit Waffen, einem anspornenden Sprecher, geiler Musik, so dass das es einfach nur Spaß macht.
Portrait von Bacon L'Orange
Bacon: 9/10
Ein guter Arcade Racer, mit hammermäßiger Musik, guter Steuerung und einer absolut vernachlässigbaren Hintergrundgeschichte.
Leider kann es mich emotional nicht so abholen wie Super Cars 2, weil wir einfach keine gemeinsame Vergangenheit haben.
Portrait von Fjalk
Fjalk: 7.5/10

Wertung der Spiele-Archäologen: 8.25/10 Punkten