Stunt Car Racer - Fliegen um zu Siegen - Wir müssen reden
Fjalk und Bacon lassen in Stunt Car Racer die Motoren aufheulen, geben dank Nitro richtig Gas und beantworten die folgenden Fragen:
Welche Strecke ist unsere Lieblingsstrecke?
Warum das Verlassen des Tracks in mehrerer Hinsicht keine gute Idee ist
Multiplayer im Hotseat-Modus oder einfach im Übungsmodus nacheinander?
Warum der PC-Speaker der größte Endgegner war.
In dieser Episode widmen wir uns dem klassischen Rennspiel Stunt Car Racer, das 1989 veröffentlicht wurde. Wir teilen unsere persönlichen Erfahrungen mit dem Spiel und beleuchten die verschiedenen Plattformen, darunter Amiga, Atari ST und PC. Zudem diskutieren wir die innovativen Features wie die Physik-Engine und das Schadensmodell, die das Spielgeschehen intensivieren.
Wir vertiefen uns in die Spielmechaniken, unsere Lieblingsstrecken und die Taktiken, die wir angewendet haben, um die Herausforderungen der unterschiedlichen Kurse zu meistern. Besonders herausstechen hierbei die Strecken Hochsprung und Zugbrücke. Auch der Mehrspielermodus kommt zur Sprache, in dem wir über die Wettbewerbe mit Freunden im Hotseat-Modus und im Practice-Mode reflektieren. Abschließend erörtern wir die Entwicklung und die Wertungen von Stunt Car Racer im Laufe der Jahre, wobei wir uns einig sind, dass das Spiel trotz moderner Konkurrenz seine Anziehungskraft bewahrt und weiterhin ein lohnendes Erlebnis für Rennsportfans bietet.
Als Stunt Car Racer herauskam, war Geoff Crammond kein Unbekannter mehr. Nach seinem Start auf dem BBC Micro, wurde er vor allem durch sein Spiel Revs auf dem C64 auch außerhalb Großbritanniens bekannt. Mit Stunt Car Racer wagte er sich auch auf die 16 Bit Systeme Amiga und Atari und auf den PC mit einer nicht so guten EGA-Version seines Rennspiels.
Der Spieler übernimmt einen Rennfahrer in der untersten von vier Divisionen. Nur als erster steigt man nach der Saison eine Liga auf. Ziel ist es, die Meisterschaft zu gewinnen, um dann in einem noch schwereren Modus mit noch schnelleren Autos das ganze zu wiederholen.
Doch nicht nur der Kampf gegen den Computer wird geboten, auch das Spielen gegen die Zeit und natürlich im Hot Seat Modus gegen andere Spieler ist möglich. Auf Atari ST und Amiga war es auch möglich über ein Netzwerk zu zweit gegeneinander zu spielen.
Um das eigentlich Rennen bietet das Spiel nur das Nötigste, keine Musikuntermalung, kein Auto-Tuning, keine unterschiedlichen Fahrzeuge oder ähnliches, das reine Rennspiel und das Rennen gegen den Gegner können Spieler auf lange Zeit fesseln.
Bilder zu Stunt Car Racer
Die acht Rennstrecken des Spiels
The Little Ramp - Eine Strecke der vierten Division, besteht aus zwei kleinen Sprüngen, die aber sehr gutzumachen sind. Am großen Hügel sollte der Spieler nicht zu schnell sein, da sonst unnötig viel Zeit in der Luft verloren wird.
The Hump Back - In dieser Strecke der vierten Division wird das Tempo wichtiger, vor allem das bewusst nicht zu hohe Tempo, vor dem großen Hügel und in der hügeligen Schikane sind wichtig, damit der Spieler keine Zeit verliert, aber auch möglichst wenig Schaden nimmt.
The Stepping Stones - In der dritten Division gibt es gleich in diesem Rennen einen mehrfachen Sprung, dieser muss mit genug, aber nicht zu viel Geschwindigkeit angegangen werden, da der Spieler sonst nicht über alle Abgründe kommt.
The Big Ramp - In der zweiten Strecke der dritten Division heißt das Motto Vollgas, nur bei den zwei kleinen Sprüngen sollte der Spieler eher um die 170 Meilen fahren, beim großen Sprung am besten gut über 200 Meilen.
The High Jump - In der zweiten Division braucht der Spieler für den großen Doppelsprung gut und gerne über 200 Meilen pro Stunde. Ansonsten ist es hier wichtig, die Geschwindigkeit möglichst durchgehend hochzuhalten, ohne dabei die Strecke zu verlassen.
The Roller Coaster - In diesem Rennen in der zweiten Division geht es auf und ab und durch unzählige Kurven, wie in einer echten Achterbahn. Zu sehr in den Geschwindigkeitsrausch sollte der Spieler auf dem höchsten Hügel allerdings nicht kommen, da sonst schnell der Kurs verlassen wird.
The Draw Bridge - In der obersten Liga erwartet die Zugbrücke den Spieler. Diesen Sprung sollte man mit mittlerer Geschwindigkeit 130-150 Meilen angehen, ansonsten am besten immer so schnell wie möglich fahren. An sich gar nicht so ein schwerer Kurs.
The Ski Jump - Beim großen Sprung sollte der Spieler über 200 Meilen auf dem Tacho haben, da ansonsten unnötig viel Schaden genommen wird.
MircoPlay und MicroStyle! Wer soll das sein?
In den Datenbanken, oder wenn man sich die Coverbilder des Spiels (zum Beispiel bei Kultboy.com) anschaut, link am Ende der Seite, dann sieht man ein doch recht unbekanntes Studio Namens MicroStyle bzw. bei anderen Versionen MicroPlay. Auch hinter diesen Labeln steht MicroProse. Es wurden damit meistens eher kleinere Spiele versehen, welche nicht am Hauptsitz von MicrroProse in den USA entstanden. Stunt Car Racer entstand in England, weswegen dann auch das Label benutzt wurde. Auch der Preis von 49 DM für die C64 Version konnte wohl teilweise ein Ausschlusskriterium dafür sein, nicht MircoProse auf die Packung zu schreiben.
Unterschiede zwischen PC und Amiga
Ab dem Jahr 1992 oder spätestens ab 1994 war der PC dem Amiga in der Regel grafisch deutlich überlegen. Im Jahr 1989 sah dies noch anders aus. Die PC-Version nutzte nur EGA und hatte neben einer deutlich geringeren Weitsicht auch eine interessante Farbwahl. Damit dies potenziellen Käufern nicht direkt auffiel im Laden, stammten die Bilder auf der Rückseite der Verpackung aus der Atari-Version, was zwar vermerkt war, aber dennoch nicht sofort ersichtlich ist. Die Amiga und auch die Atari-Version hingegen überzeugen grafisch deutlich und auch der Sound ist auf gegenüber dem PC-Speaker Sound gut anzuhören. .
Stunt Car Racer- 1989 - Amiga - Zwei Rennen aus der vierten Division
Durch Kurven und Unebenheiten fahren und versuchen immer auf dem Track zu bleiben - Was Bacon leider in dieser Aufnahme nicht unbedingt gelingt. Besonders auf dem zweiten Track zeigt er zu Übungszwecken, wie leicht der Kurs verlassen werden kann. Da das Spiel nur währrend der Rennen Spielsound bietet, ist es zu Beginn ruhig.
Viel mehr Licht als Schatten
Natürlich ist Stunt Car Racer kein perfektes Spiel, aber viele Elemente konnten nicht nur überzeugen, sondern fesselten etliche Spieler für lange Zeit vor dem Bildschirm. Auf die wichtigsten Highlights wollen wir kurz eingehen und dabei auch ein paar der Schwächen kurz beleuchten.
Grafik
Betrachten wir vor allem die Atari ST und Amiga-Versionen, so bietet das Spiel schöne 3D-Grafik, die flüssig ist. Der Track lässt sich gut erkennen, es gibt zwar keine Zuschauer im Stadion, aber das ist zu verkraften, da wir genug damit zu tun haben uns auf das Geschehen auf der Piste zu konzentrieren.
Sound
Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge lässt sich gut ermitteln, ohne extra auf die entsprechende Anzeige zu schauen. Auch der Nitro klingt gut und wenn wir fliegen, so hört sich auch dies anders an.
Musik
Leider geizt das Spiel sehr mit jeglichen Sounds außerhalb des Rennens. Keine Menümusik, keine Sounds, es bleibt hier recht ruhig. Ob einfach nicht mehr Platz auf der Diskette war, oder ob das Spiel einfach so fertig werden musste, das lässt sich schwer sagen.
Übungsmodus
Dass man alle Strecken direkt von Anfang an, wenn auch nur gegen die Zeit, üben kann, ist keine Selbstverständlichkeit. So kann der Spieler vor jeder Saison (nicht während dieser) die Strecken üben um seine Zeiten und vor allem die Absprüunge zu optimieren.
Motivierendes Ligasystem
Acht Kurse und vier Ligen klingt an sich gar nicht nach viel, aber um aufzusteigen, muss man an sich fast alle Rennen gewinnen, sonst wird es schwer. Und ist man mit der obersten Liga durch, so geht es von vorne los. Nur schneller und gegen schwerere Gegner.
Multiplayer vom Feinsten
Geoff Crammond hatte es schon früh drauf, dafür zu sorgen, dass mehrere Spieler Spaß mit seinen Spielen haben. So auch bei Stunt Car Racer. Entweder tritt man nacheinander gegen den Computer an oder, wenn man einen Atari oder Amiga hatte, sowie ein Netzwerk mit einem weiteren (auch Crossplay) zur Verfügung hatte, konnte man sogar direkt gegeneinander antreten.
Kein Tuning
Das Spiel bietet nur ein Fahrzeug, so ist es nicht möglich, mit einem langsameren Fahrzeug zu spekulieren oder sein Fahrzeug zu tunen, um beispielsweise mehr Nitro zur Verfügung zu haben.
Die Spiele von Geoff Crammond
Normalerweise beschreiben wir hier die bekanntesten Spiele des Entwicklerstudios, aber diesmal wollen wir uns dem Schöpfer des Spiels und seinen Spielen widmen, nämlich Geoff Crammond oder auch Sir Geoff, wie ihn in den 80ern schon einige Spielezeitschriften nannten, obwohl er nie den Title von der Königin verliehen bekam. Der studierte Physiker brachte nicht viele Spieler heraus, aber besonders seine Rennspiele prägten vor allem ab World Circuit die Simulations-Rennspieler auf dem PC.
Lemonamiga.com hat einige grundlegende Tipps auf Englisch zu den acht Kursen zusammengestellt, welche einen guten Startpunkt für eigene Versuche bieten.